Free Ella Transparent in Oldenburg am Pferdemarkt

Free ELLA – Informationen zum Prozessauftakt

Heute, am 17.01.2022 findet der Prozessauftakt für Ella statt. Der erste von 5 Prozesstagen, die veranschlagt worden sind.

Es ist nun schon über ein Jahr her, dass Ella physisch von uns getrennt wurde. Am 23. Juni 2021 wurde UP1 („Ella“) zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der 16.11.2020 ist der Tag der Räumung des „Nirgendwo“ Barrios. An diesem Tag wurde Ella vom SEK-Einheit auf brutalste und gefährlicher Weise geräumt.

Ella ist ein Aktivisti in Haft, dass den „Dannenröder Forst“ gegen den Autobahn A49 verteidigte. Das Aktivisti wurde wegen angeblicher „schwerer Körperverletzung gegen Vollstreckungsbeamte“ für 27 Monate Haft ohne Bewährung verurteilt. Was wirklich an diesem Tag im Wald passierte, zeigt der Dokufilm „Ella“ sehr anschaulich.

Es war ein erschreckendes Urteil, nach einer langen Untersuchungshaft. Der Prozess wurde genutzt, um ein Exempel zu statuieren. Seit über einem Jahr sitzt Ella nun in Frankfurt Preungesheim im Gefängnis. Dieser Mensch nutzte den eigenen Körper, um sich zwischen die Maschinen zu stellen, die ein Flora und Fauna Trinkwasserschutzgebiet zu vernichten versuchten. Das hessische Waldschutzgesetz auf das sich bei der Räumung berufen wurde, war keine zulässige Rechtsgrundlage. Genau wie im Hambi wurde nach dem Räumungsprozess dessen Illegalität deklariert. Ellas Urteil hingegen, welches sich nur auf sehr schwachen widersprüchlichen Beweismitteln stützt wird hat noch immer Bestand.

Dies betont die Absurdität der (Un-)„Rechtssprechung“.

Wie viele Andere auch, ist Ella einem System zum Opfer geworden, welches Herrschaft und die bestehenden Ungleichheiten absichert. Ein Großteil unseres Strafsystems machen Eigentumsdelikte aus. Damit wird verhindert, dass es Menschen möglich ist, sich gegen die unfairen Eigentumsverhältnisse zu wehren. Besonders betroffen davon sind Menschen, die rassistische Unterdrückung erfahren. Rassismus ist tief im kapitalistischen System . Somit verfestigt der Rassismus sich auch durch das Straf- und Justizsystem. Dies schlägt sich auch in rassistischen Polizeikontrollen nieder.

„Resozialisierung“ ist eine Illusion, Knäste die Orte, an denen sich die Herrschaftsverhältnisse am deutlichsten offenbaren.

Studien belegen, dass Menschen, die in Knästen zugerichtet werden, mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit wieder straffällig werden. (55% der aus der Haft entlassen Menschen werden innerhalb von vier Jahren nach Entlassung erneut für das gleiche Delikt verurteilt.)

Knäste sind eine der grausamsten Ausdrücke dieser lebensfeindlichen Gesellschaft. Die Briefe in denen Ella den Alltag in Isolation beschreibt, veranschaulichen dies.

In dem Versuch Menschen zu brechen, werden diese in 9m² kleine Zellen von der Außenwelt isoliert. So zeigt sich, dass die Suizidrate im Knast mehr als 10 Mal so hoch ist, wie in der restlichen Bevölkerung.

Klar ist, wir müssen uns auf alternative, tranformative Gerechtigkeitsansätze einlassen, um die Gewaltlogik unseres jetzigen Systems zu überwinden. In Briefen teilt Ella die Hoffnung, stärker wieder aus dem Knast zu gehen, als Mensch hineingekommen ist.

Auf eine rührende Art und Weise beschreibt Mensch die Entschlossenheit zur radikalen Hingabe gegen den Ökozid zu kämpfen und sich für Lebensvitalität und unsere Biosphäre einzusetzen.

Ella’s Worte: „Der Geist, der uns dazu animiert, uns selbst zu organisieren und in unsere natürliche Welt zu integrieren, ist keine Bedrohung, sondern ein Gewinn für unsere natürliche Welt, ist keine Bedrohung, sondern ein Gewinn für sie. Wir wissen das, weil wir auf einem vernetzten und schönen Planeten leben, es liegt an denen, das zu erkennen.“

„Ich frage dich lieber Leser oder Hörer, in welcher Welt wollen wir leben? Ich wünsche mir eine Welt, die den Schutz und die Erhaltung der Ökosphäre vorziehen würde, anstatt das aufrechterhalten von politischer und finanzieller Macht.“.

Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen! Solidarität auch mit der „Danni 11“!

Weitere Termine:

Neue HVTs für die Berufsverhandlung von #FreeElla am Landesgericht Gießen:

Mo., 17.01.2022

Mi., 19.01

Mo., 24.01

Fr., 04.02

Mi., 09.02

Di., 15.02

Fr., 18.02

Di., 01.03

Ab 09:00 Uhr in externem Sitzungssaal in Gießen.

Geht zu den Solidemos und schreibt Briefe an Ella!

Weitere Infos zu Ella’s Prozess findet ihr auf:

https://freethemall.blackblogs.org/

https://www.rote-hilfe.de/news/bundesvorstand/1175-klimaproteste-berufungsprozess-gegen-ella-beginnt-am-montag